Abstimmung im EU-Parlament über Rauchverbote im Freien
Auch draußen rauchfrei der Gesundheit zuliebe
Mainz. Jedes Jahr sterben in der EU 700.000 Menschen aufgrund des Tabakkonsums. Die EU-Kommission will Rauchen im Freien drastisch einschränken und hatte im September 2024 vorgeschlagen, die derzeitigen Empfehlungen zu rauchfreien Zonen zu überarbeiten. Bereiche, in denen sich Kinder und Jugendliche häufig aufhalten, wie zum Beispiel öffentliche Spielplätze und Schwimmbäder, aber auch Haltestellen und Bahnhöfe sollen demnach in Zukunft rauchfrei bleiben. Ziel ist, Menschen vor Passivrauch zu schützen und die Zahl der Krebstoten zu senken.
Auch wenn sich das EU-Parlament nicht auf eine gemeinsame Erklärung zu möglichen Rauchverboten im Freien einigen konnte, ist es dennoch erklärtes Ziel der EU-Kommission, den Anteil der Raucherinnen und Raucher an der Bevölkerung bis 2040 auf unter fünf Prozent zu senken. Primär gehe es dabei vor allem um den Jugendschutz, denn mehr als die Hälfte der aktiven oder ehemaligen Raucher habe vor ihrem 19. Lebensjahr begonnen.
Das Lungenzentrum Mainz heißt die Initiative der EU-Gesundheitsminister, den Nicht-Raucher-Schutz auch im Freien zu stärken, sehr willkommen. ‚Es gibt klare wissenschaftliche Erkenntnisse, dass jede zusätzliche Belastung durch Feinstaub – und das ist auch der durch das Rauchen im Freien neben den zusätzlich in Rauch enthaltenen krebserregenden Substanzen – langfristig zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen von Lunge, Herz und vielen anderen Organen führen kann.“, betont Prof. Dr. Michael Kreuter, Direktor des Lungenzentrums Mainz.
Der Gesundheit zuliebe ist es wünschenswert, dass die Raucherquoten grundsätzlich gesenkt werden. Aber vor allem würde durch diese EU-Initiative das Rauchen nicht länger als gesellschaftliche Normalität wahrgenommen, so dass Kindern und Jugendlichen kein falsches Vorbild vorgelebt wird.
Weitere Informationen unter: marienhaus-klinikum-mainz.de